Im Team ist der Wurm drin – Persönlich läuft es wie am Schnürchen

Bei meinem dritten Rennwochenende in Folge ging es wieder in der Regionalliga zur Sache. Nachdem sich unser Marco, der sich ja vor zwei Wochen das Schlüsselbein gebrochen hatte, auf dem besten Weg der Besserung befindet, konnten wir uns beim klassischen Liga-Sprint darauf konzentrieren ein gutes Team Ergebnis einzufahren.

Das Format lässt für gewöhnlich wenig taktische Spielchen zu und am Ende hilft man häufig dem Team am meisten, wenn man sich darauf konzentriert selbst eine möglichst niedrige Platzziffer in die Wertung einzubringen!

Nichts destotrotz fachsimpelten Felix (Hentschel) und ich die Tage zuvor über mögliche Rennszenarien und wie wir für uns den größten Benefit aus jeder Konstellation ziehen konnten.

Um es abzukürzen: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt 😀

Der Massen-Ligastart erfordert immer höchste Konzentration, vollen Einsatz vom ersten Meter und was ich zunehmend mehr feststelle, Selbstbewusstsein und ein gewisses Maß an Erfahrung!

Mit breiter Brust stellte ich mich mittig ins vermeindlich größte Getümmel! Wohlwissend mit einer guten Schwimmform ausgestattet zu sein, war ich das erste Mal seit langem wirklich kampfeslustig bei einem Liga Sprint am Start.

Was nicht heißen soll, dass es mir die letzte Zeit an Biss oder Ehrgeiz fehlte. Aber normalerweise überwog in den letzten beiden Jahren der Respekt vor den Brügeleien, die an den Bojen gerne mal ausgefochten werden und so wurde das ein oder andere Liga Sprint Rennen eher zur Angstbewältigung als zum sportlichen Kräftemessen!

Die Trainings- und Wettkampfergebnisse, sowie die Prognose von Coach Swen Sundberg, liesen jedoch darauf hoffen, dass ich mittlerweile schwimmerisch in der Lage sein müsste, im ausgedünnten Vorderfeld des Ligazirkuses mitzuschwimmen. Ich war absolut heiß, die ausgetüffelte Renntaktik in den Trebgaster See zu zimmern. Vom ersten Zug an wollte ich unbedingt schnellstmöglich die erste grüne Boje erreichen. Mit aufgepumptem Lat und unter akuter Sauerstoffschuld erreicht ich auf Rang 3 liegend den ersten, meistens zugleich ungemütlichsten Punkt der Schwimmstrecke. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als wir wie am Schnürchen gezogen in harmonischen Rhythmus die erste Boje passierten. Der Plan ging zu hundert Prozent auf, da sich wie zu erwarten das Tempo in der Folge auf deutlich niedrigerem Niveau einpendelte und ich Füße fand die mich quasi über die Restrecke zogen und mich von dem Kraftaufwand zu Beginn etwas erholen liesen. Auf einer etwas anderen Linie Richtung Schwimmausstieg befindlich, überholten uns einige Athleten und so kam ich unter dem Strich als 9. mit sehr zufriedenstellenden 9:56 min. für die 750m lange Strecke aus dem Wasser.

Leider war mein erster Wechsel wieder keine Meisterarbeit und so verlor ich bis zum Radaufstieg einige Meter, was ich in der Folge noch schmerzlich bereuen musste. Nach einem kleinen technischen Abschnitt waren wir schnell auf der ersten langen Gerade und ich war durch meinen langsamen Wechsel circa 50m hinter der ersten Gruppe. Während die Jungs zu meinem Erschrecken unheimlich schnell gemeinsame Sache machten und den belgischen Kreisel am Laufen hielten arbeitete ich mich mühsam Zentimeter für Zentimeter alleine im Wind stehend an die 8 köpfige Gruppe heran. Kurz nach dem Wendepunkte, circa bei Kilometer 6, konnte ich den Jagdtrieb dann endlich einstellen und aufschließen. Tatsächlich erst zu diesem Zeitpunkt kam ich dazu in meine Radschuhe zu steigen, die vorher nur als Unterlage für barfüßiges Fahren dienten!

Der restliche Radpart war dann relativ unspektakulär und ich durfte zum ersten Mal in einer Liga Spitzengruppe in die Laufschuhe wechseln. Fast Fehl am Platz fühlend, lief ich eher verhalten an im festen Glauben mit den jungen Wilden nicht auf Augenhöhe laufen zu können! Selbst überrascht konnte ich mich doch sehr solide im Mittelfeld der Gruppe behaupten und war schnell auf den 5. Rang angekommen, den ich auch bis zum Schluss verteidigen konnte!

Da ich in der Regionalliga in den vergangenen Jahren fast immer um Platz 20 unterwegs war und mit zwei 18. Rängen meine bisher besten Platzierungen erzielen konnte, war und bin ich mit der enormen Verbesserung unheimlich glücklich!

Es ist ein schönes Zeichen, dass sich die Trainingsarbeit auszahlt und der aufsteigende Trend der vergangenen Wochen und Monate weiterhin bestehen bleibt!

Nach technischen Problemen bei Felix konnten wir unsere Vorhaben leider nicht umsetzen und mussten uns mit Rang 10 im Team begnügen! Aber in unserer ersten Regionalliga Saison stehen wir damit absolut souverän im vorderen Mittelfeld der Tabelle!

Ich gehe mal wieder an die Arbeit! Die nächsten Aufgaben warten!

Feuer Frei

Euer Matze 😉

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