Challenge Heilbronn – TOP 10 in Deutschland

Ein paar Tage nach meinem Rennen in Heilbronn bin ich jetzt zu meinem persönlichen Resumee gekommen. Es war ein Ergebnis das durchaus als Erfolg oder Misserfolg ausgelegt werden kann und das ich gedanklich erst sortieren musste, bevor ich es veröffentliche!

Aber zuerst möchte ich auf das Rennwochenende und die Erlebnisse zu sprechen kommen.

Nach entspannter Anreise mit der Family, war der Vortag fast schon Routine bei großen Rennen. Streckencheck, Startunterlagen abholen, Wechselzone anschauen und einrichten und ein ausführliches Carboloading am Abend, rundete die reibungslose Vorbereitung ab!

Am Rennmorgen war es ein angenehmer Mix aus notwendiger Anspannung aber auch Vorfreude auf einen geilen Triathlontag. Vor allem auf den Radpart freute ich mich besonders, da gute Trainingsergebnisse, mein neues Bike und ein kilometerreicher Trainingswinter auf eine gute Performance in der zweiten Disziplin hoffen lassen durften!

Mit dem Startsprung um 08:30 Uhr in einen sehr frostigen 15° C kalten Neckar war der Kampf um die Krone des Deutschen Meisters eröffnet. Trotz der Gewissheit einem noch deutlich dichteren „Spitzen-Agegrouper“ Feld als z.B. in Marbella gegenüber zu stehen, stellte ich mich selbstbewusst in der zweiten Welle des Rolling Starts auf, um von Beginn an den Zug nicht zu verpassen. Nach hart umkämpften ersten 200 m kam langsam Ruhe und Rhythmus in die Gruppe. Ein kleiner Blick nach vorne lies mich das Führungskajak nur wenige Meter vor mir entdecken. In der Gewisssheit mit den besten Athleten in der absoluten Spitzengruppe unterwegs zu sein, lies der erste kleine Endorphinstoß, die vorgegebene Pace gleich nochmal deutlich leichter wirken. Der erste Schlüsselmoment des Rennens wartete genau bei Halbzeit der Schwimmstrecke auf mich! Nach kurzer Rangelei um einen der begehrten „Wasserschatten-Plätze“ verlor ich meinen Rhythmus und meinen Wasserschatten, der mich wie ein Tempomat in perfekter Race Pace zur 900m Marke führte. Alle Anstrengungen die Gruppe wieder zu erwischen, scheiterten und so war ich auf dem Rückweg im Niemalsland hinter der ersten Gruppe und weit vor der ersten Verfolgergruppe unterwegs und musste mit jedem Blick nach vorne registrieren, dass mir die Jungs da vorne mit jedem 100m-Abschnitt 5 weitere Sekunden davon schwammen. Ein kleiner Blick zurück beim Ausstieg machte klar, dass der einst so große Abstand auf die Verfolgergruppe mittlerweile dahin war und ich somit als Führender der Verfolgergruppe das Wasser verließ.

Diese kleine Unaufmerksamkeit und schwache Phase, die mich die erste Gruppe hat verlieren lassen, hat mich ganz besonders geärgert, da ich nicht nur 70 Sekunden im Wasser verloren habe, sondern vor allem aus taktischer Sicht den Anschluss für die folgenden Disziplinen.

Allerdings kann und muss ich mit einer reinen Schwimmzeit von 26:xx min. auf dem sogar etwas zu langen Schwimmkurs unterm Strich zufrieden sein. Mit leichter Wut im Bauch ging ich die Radstrecke an. Ein erster Kontrollblick auf die Garmin ob ich im angepeilten Wattbereich unterwegs bin, blieb leider erkenntnislos, da „—„ auf dem Display leider nur auf einen Ausfall des Leistungsmessers hindeuten konnten. Also ließ ich von sämtlichen Vorgaben und Kontrollparametern befreit, meinem Jagdtrieb freien Lauf und sammelte bald im Duett mit einem 90kg Hühnen, dessen Oberschenkelbreite auch im fairen 10m Abstand noch beträchtlich Windschatten spendeten, einen enteilten Amateur nach dem anderen ein!

Nächster Schlüsselmoment wartete bei Kilometer 40 auf dem Rad. Am Ende einer langen und zum Teil sehr steilen Abfahrt unterschätzte ich eine 90 ° Kurve und musste unfreiwillig die Cross-Qualitäten meiner Zeitfahrmaschine testen indem ich den direkten Weg geradeaus in eine Wiese nahm. Glücklich ohne Sturz davon gekommen zu sein, wanderte ich zurück auf die Orginalstrecke. Meine Fahrgemeinschaft war damit natürlich auch verschwunden. Ich konnte die zweite Hälfte zwar nahezu gleich schnell zurücklegen, was aber wiederum mit erhöhten Einsatz verbunden war. In Gewissheit einer guten Radleistung und einem sehr guten Zwischenergebnis wechselte ich hochmotiviert aber auch merklich angeknockt in die Laufschuhe. Die ersten Kilometer verliefen deutlich besser als noch vor 3 Wochen in Marbella und ich fühlte mich in einem guten muskulären Zustand ehe mich bei Kilometer 5 Magenkrämpfe zügig von meiner Wolke holten und den „Überlebenskampf“ einläuteten.

21 km können sich ganz schön ziehen –

Nachdem die schwerste Phase zwei Kilometer später überwunden war, kämpfte ich die restlichen Strecke den Drehzahlbegrenzer so gut es geht auszureizen und bot meinem Schweinehund bis zur Finishline einen harten Kampf. Nach bewältigtem Leidensweg war dann auch der Zieleinlauf erleichternd und mal wieder ein geiles Erlebnis! Eine schlechte Laufleistung verhinderte zwar eine absolute Top Platzierung aber ich bin nach wie vor erstmal sehr happy schon wieder auf der großen Bühne dabei sein zu können und nehme zwei beachtliche Einzelsplits im schwimmen und radeln mit. Und am Ende brauche ich mich mit einem 9. Platz bei der Deutschen Meisterschaft auch nicht zu verstecken. In vollem Vertrauen an die Arbeit von Coach Swen, greifen wir jetzt die Schwachstellen an und dann werdet ihr mich in geschlossener Gesamtleistung in Nizza erleben!

Feuer Frei!

Euer Matze

mit starken Partnern im Rücken – Thoni Mara auf der Messe

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte füllen Sie dieses Feld aus
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Menü