Mein Wettkampfcomeback

Am letzten Sonntag war es soweit….

Nach der bekannt langen Trainingspause war ich wieder zurück an der Startlinie!

Die Vortage und Stunden vor dem Kramp Run waren geprägt vom üblichen Emotionscoktail aus Vorfreude, Motivation und Bock auf Rennmodus auf der einen Seite, aber auch Anspannung, der Frage warum man sich das antut und Ungewissheit, was man überhaupt schon wieder drauf hat, auf der anderen Seite!

Um ganz ehrlich zu sein überwog ganz stark die Vorfreude. Das hatte mehrere Gründe:

– Da ich eigentlich sehr gerne und für gewöhnlich ziemlich viele Wettkämpfe mache, war es eine sehr lange Rennabstinenz und so wuchs die Vorfreude auf mein Comeback stetig

– Zudem habe ich seit dem Sturz noch mehr Freude daran, dass ich mein Hobby überhaupt noch ausführen darf und kann. Somit bin ich für jede Gelegenheit, bei der ich das dann auch noch mit meinen Sportfreunden und Vereinskollegen teilen darf, sehr dankbar

– Der Winter hat viele Veränderungen mit sich gebracht, denen ich auch noch einzeln jeweils einen Blog widmen werde. Die Summe hat für unheimlich viel Motivation, neuen Wind und neue Reize gesorgt. Ich war gespannt inwiefern sich das auf meine Rennleistung auswirken würde

– Meine „Sportfamilie“ habe ich wirklich vermisst. Schon alleine die regionale Triathlon- und Laufszene ist immer wieder ein Grund auf das nächste Event in der Nähe zu freuen! Wenn man über Jahre auf den Veranstaltungen der Gegend herumfliegt, entstehen da wirklich viele und sehr schöne Bekannt- und Freundschaften. Man erfährt viele beeindruckende Geschichten von bewundernswerten Sportlern und lernt inspirierende Persönlichkeiten kennen. Das ist einfach so eine kleine Sportfamilie, die sich immer wieder trifft und gegenseitig motiviert, duelliert, aber auf jeder Ebene respektiert!

– Last but not least: Der für mich wichtigste Punkt: Ich konnte mir auf die Frage „Habe ich meine Hausaufgaben erledigt?“ ein klares „Ja“ geben.

Über die Wintermonate, als ich noch in der direkten Erholungsphase vom Sturz war oder auch danach, als ich mich an die einzelnen Sportarten wieder herangetastet habe, habe ich immer alles versucht und gemacht, um meine Fitness zu erhalten oder aufzubauen ohne das ich meine Gesundheit gefährde!

Also wirklich mehr als ausreichend Gründe gut gelaunt, voller Kraft und Lust ins Nachbardorf zu reisen, um beim flachen 4 Runden Kurs über amtlich vermessene 10 Km dem Motto des Laufes „langsam hat heute Pause“ gerecht zu werden!

In den neuen Böhnleins Sports Vereinsfarben stand ich in bester Gesellschaft von 18 Vereinskolleginnen und Kollegen bereit für mein Wettkampfcomeback und das Vereinsdebut!

Getreu den Trainervorgaben galt es Kilometer 1 nicht zu schnell anzugehen und so schnell wie möglich auf die Zielpace von 3:40-3:42 min/km zu kommen! Nach gutem Angang war ich schnell in einer funktionierenden 5-8 Mann Gruppe mit vielen bekannten Gesichtern, wie Laufroutine Matthias Pfuhlmann, dem SSVler Tobi Friedrich und natürlich meinem Freund und Vereinskollegen Dani Wolf!

harmonisch spulten wir als funktionierende Gruppe Kilometer für Kilometer ab

Relativ unspektakulär spulten wir konstant Kilometer für Kilometer ab. Dabei nahezu immer an der Front war der Eltmanner Matthias Pfuhlmann, der uns bei Sturmböen wirklich viel Angriffsfläche nahm und wie ein Uhrwerk stabile Kilometerzeiten in meiner Wunschpace abspulte. Wie im Flug kamen wir zur 5km Marke. Bereits im Vorgang machten mein Coach und ich die Kilometer 6 bis 8 als vermeindlichen Knackpunkt aus, ob es schon wieder für eine wirklich gute Endzeit reicht. In diesem Bereich entscheiden sich die meisten 10 Km Rennen und wilde Angangszeiten werden knallhart bestraft. Glücklicherweise hatten wir unseren Tempomaten Pfuhlmann und hatten noch genügend Reserven um den Vorgaben unseres Pacemakers weiter zu folgen. Erst auf der letzten Runde und so wirklich erst nach der Kilometermarke 8 zerpflügte sich die Gruppe in ihre Einzelteile und jeder versuchte das Beste, aus den von der Anstrengung bereits sichtlich gezeichneten Körpern, herauszuholen!

Letzte Runde – Auf die Zähne beißen und irgendwie dran bleiben

Mittlerweile endgültig an der „Kotzgrenze“ angekommen, hielt mich eigentlich nur noch der Wille auf ganz ansehnlichen Kilometerzeiten. Das vereinsinterne oder eher freundschaftliche Duell mit Dani Wolf, hatte sich bis zur letzten Runde absolut ausgeglichen gehalten und musste auf der Schlussgerade entscheiden werden. Beide mittlerweile mit dem Maximalpuls in absoluter Reichweite, ließen wir unsere letzten Energiereserven auf der Schlussrunde und schenkten uns wirklich nichts. Im Nachgang habe ich ihm sicher mindestens 30 sekunden zu verdanken, da ich mich alleine ganz sicher deutlich eher von meinem Tempomaten und der Gruppe nach hinten verabschiedete hätte um mich vom “Schmerz“ zumindest etwas zu erlösen 😀

Nach 36:53 min. hatte der Kampf endlich ein Ende und ich flog Endorphingeladen in den Zielkanal an der Gaustadter Hauptstraße! Das Überqueren der Ziellinie war für mich nicht nur der Abschluss des Laufes, sondern auch ein sinnbildlicher Abschluss für den Genesungsprozess meines Halswirbelbruchs und somit weit mehr als nur ein Volkslauffinish!

Der 2. Platz in der Mannschaftswertung für unsere Truppe war der feierliche Abschluss eines erfolgreichen Wettkampftages und macht mich in der Funktion als sportlicher Leiter unheimlich Stolz und zeigt nur zu gut das sportliche Potential unseres Vereins!

Eine Renntag der Lust auf mehr macht!

Feuer Frei!

Euer Matze 😉

Böhnlein Sports Bamberg – ein sau starkes Team

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