Erstes AK-Podium beim Ironman 70.3 Marbella!

Nachdem ich in meinen ersten beiden 70.3 Rennen 2018 in St. Pölten und Zell am See Platz 5 bzw. Platz 4 belegen konnte, erreichte ich diesmal fast folgerichtig den dritten Platz!

Ein Comeback ins Wettkampfgeschehen, dass ich mir schöner nicht hätte ausmalen können. Aber bevor die Fakten kommen, erstmal zum Rennverlauf:

Das erste Rennen der Saison ist immer mit besonderer Aufregung verbunden. Seit Wochen und Monaten ist genau dieses Rennen im Visier. Die Vorfreude und Anspannung hat einen ganzen langen Winter Zeit zu wachsen und der letzte Triathlon liegt eine gefühlte Ewigkeit zurück!

Nun war es endlich soweit. Nach ausführlicher und professioneller Vorbereitung, inklusive Streckenbesichtigungen in den Vortagen, stand ich doch sehr zuversichtlich und selbstbewusst an der Startlinie. Nachdem die Männer Profis um 7:40 Uhr und die Frauen Profis eine Minute später feierlich auf die Wettkampfstrecke geschickt wurden, folgten ab 7:45 Uhr der Rolling start der Agegrouper. Im Bewusstsein letztes Jahr im Wasser immer weit vorne dabei gewesen zu sein, entschied ich mich auch dieses mal für die dritte Startwelle. Brav nach den Anweisungen von Coach Swen, starte ich eher aussen und mit einer sehr optimistischen Pace um dem Gedrängel zu entkommen. Somit konnte ich mich auch wirklich schnell aus dem schlimmsten Gewühl befreien und machte zu Beginn mein eigenes Rennen. Auf dem längsten Teilstück der Schwimmstrecke erkannte ich, dass vor mir nur maximal eine handvolle Amateure unterwegs sind und einer davon konstant mein Tempo schwimmt. Mit einer kurzen Laktatspitze schloss ich die Lücke und bereute die Entscheidung nicht, da er sich als perfekter Pacemaker und Wasserschattenspender für die zweite Hälfte der Auftaktdisziplin herausstellte.

Im Bewusstsein einer der schnellsten Amateurschwimmzeiten inne zu haben und danke meines Pacers noch verhältnismäßig kontrolliert dabei geblieben zu sein, war das erste Grinsen schon auf meinem Gesicht. Nach einem reibungslosen Ablauf in der ersten Wechselzone machte ich mich auf dem ersten Teilabschnitt auf den Weg ein Großteil der Frauenprofis zu jagen. Zu meiner eigenen Überraschung konnte ich am ersten und gleichzeitig größten und längsten Anstieg, der insgesamt äußerst anspruchsvollen Radstrecke, auch gleich 4-5 Männerprofis überholen, die ja wie schon erwähnt 5 Minuten Startvorsprung hatten. Außerdem ließen Wattwerte die souverän und konstant jenseits der 300er Marke lagen, zu Recht sehr gute Radbeine vermuten. Im Flow angekommen, konnte ich bei KM 33 auf der Radstrecke meinen Augen kaum glauben! In der Ferne erahnte ich den hellblauen Wettkampfeinteiler von Laura Philip, die ihre letzten 7 Rennen über die Ironman 70.3 Strecke allesamt gewann und im Frauentriathlon momentan die Maßstäbe setzt! Noch im letzten Jahr hatte ich einen saftigen Rückstand in der zweiten und dritten Disziplin hinnehmen müssen. Doch die fokussierte Trainingsleistung über den Winter schien ihre Früchte zu tragen. Dank der Möglichkeiten des Indoor Radtrainings konnte ich vor allem hier im Genesungsprozesses meiner Verletzung viele Stunden investieren und meine Fitness steigern. Somit konnte ich den Spieß dieses Jahr umdrehen und überholte Laura samt ihrem Führungsfahrzeug und der dazugehörigen Kamerakolonne!

Im weiteren Rennverlauf war ich über weite Strecke völlig alleine unterwegs. Weder vor noch hinter mir waren Athleten in Sichtweite und so arbeitete ich mich Stück für Stück Richtung der zweiten Wechselzone nach vorne und musste leider nach den Wendepunkten immer wieder auf offensichtliche funktionierende Gruppen zurückblicken, deren Definition von Windschattenverbot, nicht mit der im Regelbuch festgesetzten übereinstimmt. Aber dieses allgemein bekannte Problem im Amateurbereich werde auch ich nicht ändern.

Selbst dieser Anblick konnte meinem Fokus keinen Abbruch tun. Ganz im Gegenteil: Im „Jetzt erst Recht“ Modus wollte ich den Lutschern nicht noch den Gefallen tun sich im weiteren Rennverlauf an mir vorbeischicken zu können. Und so machte ich bis zum Schluss ordentlich Druck und wechselte mit 293 Watt NP für die 90 km lange Radstrecke, die beträchtliche knapp 1500 Höhenmeter beinhaltete, in die Laufschuhe!

Dieser Ritt, der weit über meinen Erwartungen lag, hinterließ natürlich leider auch seine Spuren. Bereits die ersten Schritte ließen einen schmerzhaften abschließenden Halbmarathon erahnen. Die typischen Radmuskeln wurden bis aufs äußerste ausgereizt und zerstört und so waren schöne unterschwellige Krampfansätze die ständigen Begleiter meiner ersten Laufkilometer. Genauso schnell wie ich dann bei Kilometer 3 bis 4 in den Rhythmus fand, fand ich auch wieder raus und so war das gute Laune sporteln ab Kilometer 10 dann endgültig Geschichte. Ab jetzt von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation arbeiten, gut verpflegen, das Rennen in kleine Schritte einteilen und einfach beißen! Dank des Supports von Felix und Hanna wusste ich auch das ich dank der aggressiven Vorleistungen, selbst bei der mittlerweile auf 4:15 min/km gefallenen Pace, immer noch im Kampf um das AK-Podium voll auf Kurs bin! Die letzten Kilometer waren eine Gradwanderung zwischen den dritten Platz ins Ziel retten und mit einem Oberschenkelkrampf nicht mehr weitermachen können. Aber zum Glück funktionierte der Körper gerade so noch bis zur Ziellinie und so war ich erstmal emotional völlig aufgelöst im Finisherzelt unterwegs und versuchte den merklich bis ans Limit geführten Kadaver erstmal wieder zu einem funktionierenden Kreislauf zu bringen.

Nie vergessen werde ich den Moment als ich bei einem der sensationellen Helfer vor Ort den Tracker am Handy checkte und die AK 25-29 tatsächlich einen Matthias Türk auf Rang 3 führte! Ein Moment, der symbolisch entlohnte für die vergangenen Monate. Ein Zeichen, dass man auch mit schlechten Voraussetzungen viel erreichen kann, wenn man an sich glaubt und fokussiert und diszipliniert auf ein Ziel hinarbeitet!

Bei der Siegerehrung am abend durfte ich dann endlich meinen heiß ersehnten „Ironman Pokal“ entgegennehmen

Mein besonderer Dank und Glückwünsche gehen an den Rest der „Reisegruppe Franken“, die allesamt super Ergebnisse gezeigt haben und den Aufenthalt hier zu einem echten Erlebnis machten!


Und beim nächsten mal wird auch mein Kumpel und Trainingskollege Dani zeigen, dass er das Zeug dazu hat, in der AK vorne mitzuhalten
strahlende Gesichter nach dem Zieleinlauf – Neben Kilian und Anna, war Greg der heimliche Star des Tages! Weit in den 60ern angekommen hat er sich überlegt mit Triathlon zu beginnen. Geschichten die nur dieser Spot schreibt! Chapeau Greg!

Das wars aus Marbella! Danke fürs fleißige Lesen!

Ich freue mich auf die Saison mit euch!

Der Einstand war ja schon mal ganz vielversprechend!

Feuer Frei

Euer Matze 🙂

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